Aus dem Meer aller Möglichkeiten ein Quäntchen von Bedeutung fischen.
frisch aus der Feder
auf meiner Haut
du bist da
wenn du nicht da bist
in der Erinnerung
sitzt du neben mir
und lauscht
meinem Atem
nur ein Gefühl
dass ein Fremder
meine Seele kennt
blickst mich an
sagst nichts
ist auch nicht nötig
meine Haut
kühl und taub
spürt die Welt manchmal kaum
doch du
schwingst gelassen
in meinem Innern
mach lauter
sag ich
du machst lauter
hörst jedes Wort
nimmst es ernst
auf deine Weise
anders als die andern
wenn sie sich berühren
sich umarmend
den Nacken massierend
sprechen sie miteinander
selbstverständlich sich mögend
selbstverständlich schlicht
im Rausch der Musik
fließt unsere Freude
deine Songs sind die meinen
singen und tanzen
glücklich sein
mit dir ganz leicht
gruselig
unsere Ähnlichkeit
als stammten wir
von einem Planeten
wir staunen
lassen es zu
das Dazwischen
würdest du mich fragen
mit offenem Blick
sag ich
es ist als ob meine Präsenz
der deinen begegnet
auf meiner Haut
ist es echt
05.2024
nichts als die Wahrheit
Meine Liebe ist
eine Tasse heiße Schokolade
der friedlich scheinende Mond am schwarzblauen Himmel
das hellgrün leuchtende Moos im Wald
Musik, die durch die Seele rauscht
der ewige Strom des Flusses
die Gegenwart eines Tieres
der Gipfel des Berges, den ich schwer atmend erklimme
der Duft von frisch gemähtem Gras
das Rascheln des Windes in den Baumwipfeln
der Blick zweier Augen auf meine Seele
die Magie eines flackernden Holzfeuers
das Rieseln heißen Wassers über meine Haut
meine Haut, die sich vor Schauer kräuselt
die Pracht bunt leuchtender Herbstblätter
der erste Schnee im Jahr
die Traurigkeit meiner Gitarre
der Ernst eines spanischen Rotweins
der schwerelose Flug des Fischreihers
nackt auf weißem Laken liegen und träumen
ins Wasser eintauchen und überall berührt werden
das Spiegelbild des Himmels auf dem Bergsee
zum ersten Mal Hand in Hand durch die Straßen gehen
der Duft von frisch gebackenem Kuchen
sich vor Lachen in die Hose pinkeln
für jemanden da sein, komme, was wolle
die Innigkeit rot leuchtend aneinander sich schmiegender Granatapfelkerne
das friedliche Glockengeläut am Sonntagmorgen
der Anblick des Meeres
der Flug des Falkenpaares
die wilden Wolkenformationen am Himmel
die unendliche Weichheit zärtlich küssender Lippen
der Duft von Schlüsselblümchen
die Verheißung noch nicht geschriebener Worte
die pralle Schönheit von Pfingstrosenknospen
die Schnelligkeit meines Pferdes
die Lust meiner Hände
der Ruf einer Krähe, die vom Leben und Tod erzählt
die Freiheit, zu bleiben oder zu gehen
dich in mir zu spüren
dieser Augenblick
Erinnerung an früher
Alte Kamellen
ich
mit mir
im alten Jahr
die Zeit
verfängt sich
im Haar
die Augen im Spiegel
erzählen alte Kamellen
still ist es
mein Mund
stumm
die Hände
tatenlos
lassen sie gehen
die Sehnsucht
30.12.2014
am tiefsten Punkt
Tränen
nackt und allein
hoffnungslos weiblich
träumend
von fliegenden Pferden
und Männerhänden
ich wär gern
weiß und rein
seelenlos sauber
mein Verstand
glasklar
berechnet die Wahrscheinlichkeit
allein zu sterben
und schon wieder
Tränen
als wir jung waren
Zweisamkeit
Bruder
mein Bruder
wie die Lüfte um uns wehen
wie so hoch der kalte Stein
diese Kluft
hast du gesehen
wie das Leben uns entzweit
warm fühl ich dein Herz an meinem
eisern halte ich dich fest
Innigkeit durchdringt die Seelen
und der Wind und schwanken lässt
1995
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