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  • Autorenbildisa belle

Worte sind wie Regentropfen

Aktualisiert: 22. Jan.

Aus dem Meer aller Möglichkeiten ein Quäntchen von Bedeutung fischen


frisch aus der Feder


Meine Liebe ist

 

 

eine Tasse heiße Schokolade

 

der friedlich scheinende Mond am schwarzblauen Himmel

 

das hellgrün leuchtende Moos im Wald

 

Musik, die durch die Seele rauscht

 

der ewige Strom des Flusses

 

die Gegenwart eines Tieres

 

der Gipfel des Berges, den ich schwer atmend erklimme

 

der Duft von frisch gemähtem Gras

 

das Rascheln des Windes in den Baumwipfeln

 

der Blick zweier Augen auf meine Seele

 

die Magie eines flackernden Holzfeuers

 

das Rieseln heißen Wassers über meine Haut

 

meine Haut, die sich vor Schauer kräuselt

 

die Pracht bunt leuchtender Herbstblätter

 

der erste Schnee im Jahr

 

die Traurigkeit meiner Gitarre

 

der Ernst eines spanischen Rotweins

 

der schwerelose Flug des Fischreihers

 

nackt auf weißem Laken liegen und träumen

 

ins Wasser eintauchen und überall berührt werden

 

das Spiegelbild des Himmels auf dem Bergsee

 

zum ersten Mal Hand in Hand durch die Straßen gehen

 

der Duft von frisch gebackenem Kuchen

 

sich vor Lachen in die Hose pinkeln

 

für jemanden da sein, komme, was wolle

 

die Innigkeit rot leuchtend aneinander sich schmiegender Granatapfelkerne

 

das friedliche Glockengeläut am Sonntagmorgen

 

der Anblick des Meeres

 

der Flug des Falkenpaares

 

die wilden Wolkenformationen am Himmel

 

die unendliche Weichheit zärtlich küssender Lippen

 

der Duft von Schlüsselblümchen

 

die Verheißung noch nicht geschriebener Worte

 

die pralle Schönheit von Pfingstrosenknospen

 

die Schnelligkeit meines Pferdes

 

die Lust meiner Hände

 

der Ruf einer Krähe, die vom Leben und Tod erzählt

 

die Freiheit, zu bleiben oder zu gehen

 

dich in mir zu spüren

 

dieser Augenblick

 

 

 

eine Erinnerung an früher


Alte Kamellen

ich

mit mir

im alten Jahr

die Zeit

verfängt sich

im Haar

die Augen im Spiegel

erzählen alte Kamellen

still ist es

mein Mund

stumm

die Hände

tatenlos

lassen sie gehen

die Sehnsucht


30.12.2014


am tiefsten Punkt


Tränen

nackt und allein

hoffnungslos weiblich

träumend

von fliegenden Pferden

und Männerhänden

ich wär gern

weiß und rein

seelenlos sauber

mein Verstand

glasklar

berechnet die Wahrscheinlichkeit

allein zu sterben

und schon wieder

Tränen



als wir jung waren

Zweisamkeit


Bruder

mein Bruder


Wie die Lüfte um uns wehen,

wie so hoch der kalte Stein.

Diese Kluft,

hast du gesehen,

wie das Leben uns entzweit?


Warm fühl ich dein Herz an meinem,

eisern halte ich dich fest.

Innigkeit durchdringt die Seelen

und der Wind und schwanken lässt.


1995



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