meinem Pferd begegnen
- isa belle
- 8. Aug. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Mai
Merke ich, wenn ich mein Pferd unter Druck setze?

wie spreche ich mit meinem Pferd?
Wenn ich mein Pferd auffordere, etwas zu tun, erzeuge ich Druck. Wenn ich es frage, etwas zu tun, erzeuge ich weniger, aber immer noch Druck. Wenn ich es bitte, etwas zu tun, ist der Druck minimal, aber immer noch spürbar. Wie sich Druck anfühlt, merke ich, wenn ich ihn einmal ganz weglasse. Wenn ich zu meinem Pferd gehe und mich in seiner Nähe aufhalte, ohne irgendetwas von ihm zu wollen. Wenn ich mein Pferd auf einer großen Weide antreffe, merke ich schnell, ob mein Pferd meine Gegenwart und Nähe mag oder ob es es geht, weil es befürchtet, dass ich gleich etwas von ihm will (aufhalftern, mir folgen, zur Seite treten, sich anfassen lassen). Es spürt meinen Willen und dass ich Druck ausübe und wird mir sehr direkt zeigen, ob ich das angemessen und fair mache oder nicht.
Druck ausüben
Wann fordere ich etwas von meinem Pferd? Wie oft fordere ich etwas? Und gebe ich ihm zwischendurch als Belohnung Pausen ohne jeglichen Druck?
Bemerke ich den Widerspruch meines Pferdes? Da es nicht verbal sprechen kann, zeigt es diesen von subtil bis ausdrucksstark. Nehme ich seinen Ausdruck ernst?
Etwas zu fordern, ist Druck auf mein Pferd ausüben, um zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe. Vielleicht setze ich meine Forderung auch prinzipiell durch, weil ich meine Führung und Dominenz klarstellen will. Die Frage ist, wie fühlt sich mein Pferd, wenn es spürt, dass ich meinen Willen immer mit Druck durchsetze und es sich immer fügen muss?
mein Pferd zu etwas zwingen
Egal, ob ich mich durchsetze, obwohl mein Pferd eindeutig Angst zeigt oder ob es sich deutlich widersetzt, es ist falsch. Wenn mein Pferd sich wehrt, hat es einen guten Grund. Wieso nehme ich es nicht ernst? Wieso stehe ich über ihm? Wieso antworte ich meinem Pferd nicht mit Verständins und Mitgefühl und suche kreativ neue Wege, um meine Ziele zu erreichen? Weil ich keine anderen Wege kenne? Weil ich mich nicht hilflos fühlen will? Weil ich mir keine Hilfe von jemand anderem suchen will, weil ich mich sonst schwach fühle?
Wie sollen wir eine gute Pferd-Mensch-Beziehung hinkriegen, wenn ich mein Pferd zu etwas zwinge, dass es nicht will?
Werkzeuge für Untaten
Ausbinder zu verwenden, zwingt mein Pferd zu einer tiefen Kopfhaltung - dies kann zu psychischen Schäden, zu Muskelverkrampfungen und klaustrophobischen Ängsten führen.
Die Gerte als Waffe zu benutzen, mit der ich mich mit Gewalt gegen mein Pferd durchsetze. Wenn ich sie allerdings als meine Armverlängerung benutze, um mein Pferd aus jeder Position heraus berühren zu können und feine Reaktionen zu lehren, ist die Gerte ein wertvolles und freundliches Hilfsmittel.
Sporen und scharfe Gebisse zu benutzen, kann Verletzungen nicht ausschließen und wird meist eingesetzt, wenn das Pferd auf leichten Druck nicht fein reagiert - wenn ihm also harter Druck angedroht werden muss, dass es leicht nachgibt. Dies spricht nicht für eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Das Pferd eng anzubinden und festzuhalten obwohl es weg will, ist ebenfalls Nötigung. Wenn ich es nicht schaffe, es zu lehren, Druck vertrauensvoll nachzugeben und sich zu entspannen, darf ich es nicht gegen seinen Willen fixieren.
Sich beim Reiten nicht der Bewegung des Pferdes anzupassen, sondern mit seinem Sitz und der eigenen Bewegung zu stören und zu schmerzen, ist qualvoll für das Pferd. Wieso sollte es mich da tragen wollen? Dazu zählen nicht passende, drückende und schmerzende Sättel. Auch das Reiten im Ungleichgewicht und nicht über dem Schwerpunkt des Pferdes ist belastend für die ausgewogene Haltung des Pferdes.das Pferd als Sportgerät
das Pferd als Sportgerät
Weil mein Pferd vielleicht zu dick ist oder ich bestimmte sportliche Leistungen erreichen will, stresse ich mein Pferd mit zu vielen und zu langen Trainingseinheiten, die sich ewig wiederholen. Was ist mit der Motivation und der Freude des Pferdes an der Arbeit? Was ist mit einer sanften Einführung in Trainingseinheiten, damit es sie besser versteht? Was wäre, wenn wir seinen Ausdruck ernst nehmen und das Training mit (für das Pferd) schönen Motivationsmomenten kombinieren würden? Wenn wir Druck sanft und fördern verwenden?
natürlicher Druck
Eine Ausnahme und Selbstverständlichkeit ist das Ausüben von Druck von einem Leittier - es festigt dadurch seine Führung und Sicherheit gebende Dominanz. Im Zusammensein mit meinem Pferd sollte ich das "Leittier" sein und mit Souveränität und Stärke meine Führung durchsetzen. Nur wenn mein Pferd meine Dominanz akzeptiert und schätzt, ist Druck sinnvoll und sogar willkommen. Natürlicher Druck ist fair und angemessen angewandt und bei natürlicher Dominanz kaum mehr notwendig.
wenn ich das Pferd wäre
Behandle dein Pferd so wie du selbst behandelt werden willst. Es hilft, sich vorzustellen, selbst das Pferd zu sein und wie sich das anfühlen würde. Ich wäre mit meiner Umwelt verbunden und vom Klima, den Umfeld, den Lebewesen abhängig. Wie wünsche ich mir, behandelt zu werden? Und wie überzeugt mich ein Gegenüber, ihm zu vertrauen und ihm zu folgen?
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